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Unser Namensgeber, Ludwig Christian Erk, wurde am 6. Januar 1807 in Wetzlar geboren. Seine Mutter, Anna Barbara Göth, geboren am 23.11.1783 in Wetzlar, war die jüngste Tochter des Bäckermeisters Johann Siegmund Göth. Sein Vater, Adam Wilhelm Erk, geboren 10.03.1779 in Herpf im Herzogtum Sachsen-Meiningen, war Kantor, Organist und Lehrer an der städtischen Schule. Im Sommer 1813 trat Adam Wilhelm Erk eine Stelle als Lehrer, Organist und Stadtschreiber in Dreieichenhain an. Die Familie Erk zog in die Lehrerwohnung des Schulhauses in der Alten Schulgasse 4 in Dreieichenhain. Hier bekam der sechsjährige Ludwig Erk seinen ersten Orgel- und Geigenunterricht. Schon zehnjährig musste Ludwig vertretungsweise für seinen Vater beim sonntäglichen Gottesdienst die Orgel spielen. Am 31.01.1820 verstarb Adam Wilhelm Erk im Alter von 40 Jahren. Er hinterließ seine 36-jährige Frau und 5 Kinder. Wie damals üblich, halfen die Taufpaten und sorgten für die Kinder. So kam Ludwig zu seinem Paten Johann Balthasar Spieß, der ein Erziehungsinstitut für Knaben in Offenbach leitete. Balthasar Spieß unterwies Ludwig auch im Unterrichten. Später erhielt er eine musikalische Ausbildung bei Leonard Reinwald, einem geschätzten Violinlehrer aus Offenbach, und den Brüdern Aloys und Jacob Schmitt, zwei bekannte Pianisten.
Am 23.06.1820 wurde der Pädagoge Adolph Diesterweg Direktor des neu gegründeten Lehrerseminars in Moers am Niederrhein. Er verpflichtete im Juli 1826 Ludwig Erk, dessen Werdegang er verfolgt hatte, im Alter von 19 Jahren als Musiklehrer. 1832 ging Diesterweg als Leiter des Lehrerseminars für Stadtschulen nach Berlin. Im Oktober 1835 holte er Ludwig Erk nach. Neben seiner Tätigkeit als Seminarlehrer und Chorleiter veröffentlichte Ludwig Erk Handreichungen für den Musikunterricht und gab 14 Liedersammlungen mit teilweise über 50 Auflagen heraus. Damit bestimmte er über 100 Jahre, was in deutschen Schulen gesungen wurde. Viele verschiedene Ehrungen wurden ihm wegen seines herausragenden Werkes zuteil. 1876 wurde ihm unter anderem der Professorentitel verliehen.
Am 25.11.1883 starb Ludwig Erk in Berlin, wo er auf dem Elisabeth-Kirchhof beerdigt wurde.
zusammengefasst nach dem Buch ´Was das Volk zu singen weiß - Leben und Werk des Liedersammlers Ludwig Erk´ von Ernst Schade, erschienen im DreyEichen Verlag GmbH, Dreieich
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